Ein Beispiel:
Krankenhäuser bieten den wehenden Frauen die Möglichkeit in einer Wanne zu entspannen. Aufgrund von Personalmangel wird den meisten Frauen dieser Wunsch aber verwehrt. Es bräuchte nämlich eine zusätzliche Hebamme, die zur Beobachtung bei der Frau bleiben muss. Ist eine Doula anwesend, dann gehört diese einerseits zum Fachpersonal, aber sie hat andererseits keine medizinischen Aufgaben. Es schließt sich hier die Betreuungslücke auf wunderbare Weise. Die Frau darf also ihrem Wunsch nachkommen in der Wanne zu entspannen und die diensthabende Hebamme weiß, dass sie sofort gerufen wird, wann immer sie gebraucht wird.
Viele Frauen wünschen sich eine liebevolle, umsorgende, motivierende und auch tatkräftige Unterstützung und sie brauchen geburtserfahrene Begleitpersonen, die vor allem Sicherheit ausstrahlen. Diese Bedürfnisse sind völlig verständlich und normal. Die Erfüllung wird oft auf den Partner projiziert. Erst seit der “sexuellen Revolution” der 1970er Jahre öffneten sich die Kreißsäle für die Väter. Zuvor war die Geburt absolute Frauensache, voller Mystik und Ritualen. Männer hatten eher beschützende Aufgaben: Sie sorgten dafür, dass z.B. der Geburtsort ungestört blieb, sorgten für Wärme, für sauberes Wasser, bezahlten die Hebamme und nahmen das neugeborene Kind aus deren Armen und erkannten somit die Vaterschaft an. Häufig war es noch die Aufgabe des Mannes, die Nachgeburt zu vergraben. Daraus entstand die Tradition, einen Baum zur Geburt des Kindes zu pflanzen.
Viele umsorgende, eher weibliche Aufgaben sollen nun vom Partner übernommen werden. Doch es wird hin und wieder unterschätzt, dass auch für den Partner die Situation völlig neu ist und er unbeholfen sein kann, überfordert, verunsichert, erschrocken oder gehemmt. Er hat kaum Zeit sich auf die gewünschten oder geforderten Erwartungen der Frau einzustellen, weil die Geburt immer weiter voranschreitet. Hier kann die Gegenwart einer Doula die Situation sehr entspannen.
Ich begleite nicht nur Dich, sondern Euch als Paar. Ich stehen nicht in Konkurrenz zu Deinem Partner. Ich bieten eine entspannte und emotional wichtige Brücke beim Erleben des natürlichen und einzigartigen Phänomens- der Geburt, des eigenen Kindes. Das Kind ist in liebevoller Partnerschaft entstanden und darf auch in genau dieser Partnerschaft geboren werden.
Während der Geburt können Augenblicke der Zweisamkeit wichtig für Euch sein. Darum ziehe ich mich hin und wieder auch mal zurück. Ich bleibe aber immer in Rufnähe.